Donnerstag, 2. Juni 2016

Sommer unter schwarzen Flügeln von Peer Martin

Inhalt: 

,,Scheiß Flüchtlinge, leben von unserem Geld und haben mehr als einige andere Deutsche'', denkt sich Calvin. Er ist überzeugter Nationalist und soll nun auch die Ehre bekommen, seine Nationalisten-Gruppe anzuführen. 

Wären da nicht seine zwei Brüder, die er von ihrer zusätzlichen Deutschunterrichts-Stunde abholen müsste, würde er den ganzen tag damit verbringen, Pläne gegen Flüchtlinge zu schmieden. Doch genau dann, als er seine Brüder abfangen will, trifft er Nuri. 

Nuri ist ein Flüchtling und bekommt bei der gleichen Deutschlehrerin ihren Unterricht. Er will gehen, aber dann beginnt Nuri zu erzählen... 
und ihre Worte verfangen sich in ihm, schlagen Wurzeln und bleiben dort. 

Mehr und mehr lernt er Nuri's Geschichte kennen, obwohl er es eigentlich nicht möchte. Gleichzeitig schmiedet er Pläne gegen ihr Flüchtlingsheim... 

Er lebt zwei Leben, die er bald nicht mehr auseinanderhalten kann. 




Meine Meinung: Nicht empfehlenswert (2/5)

Bei diesem Buch habe ich eine eher gespaltene Meinung.

Eigenschaften, die ich gut fand:

1. Man erkennt Calvins Konflikt mit sich selbst sehr gut, kann sich gut hineinversetzen und versteht ihn

2. Das Buch ist informativ, man erfährt vieles über den Krieg in Syrien

Eigenschaften/Stellen, die ich schlecht fand (Es sind leider mehr, weil ich extrem kritisch bin):

1. Nuri ist sehr naiv, ohne ihn zu kennen- aber wirklich OHNE IHN ZU KENNEN, vielleicht nach 2 Minuten bevor sie ihn zum ersten Mal gesehen hat, fängt sie an, ihm ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Dabei weiß sie nicht, wer er ist, was er gegen sie unternehmen könnte, als Nazi...

2. Es ist auch ein Widerspruch zu dem, was sie sich vorgenommen hat. Auf der ersten Seite steht: ,,Sch! Sch, keine Geschichten! Keine Erinnerungen.'' Und okay, es war klar, irgendwann würde sie schon erzählen, aber dass das so schnell geht. Wow, realistisch.

3. Nuri ist ,meiner Meinung nach, nicht dankbar. Sie schätzt die Hilfe nicht, die sie von ihrer Deutschlehrerin bekommt und sagt auch: ,,Das Camp lag hinter ihr, die Baracken, die zu vielen Leute auf zu wenig Raum, die schönen Worte, die die Deutschen für Dinge wie Camps hatten.''
Ich weiß, in einigen Camps ist es schrecklich, aber ihr Camp hat nicht den Eindruck gemacht, wie sie später auch erzählt und ich weiß nicht, mir kommt das ein kleinen wenig rassistisch vor ,,Die Deutschen'' im Sinne von ,,Ih, die Deutschen, immer diese Deutschen...'' - Dabei vergisst sie die Deutschen, die sie unterstützen.

4. Der Autor hat Calvin wirklich in den typischen-Nazi-Typ gequetscht. Bedeutet Springerstiefel, sehr helle und blonde Haare, Hitler-Tätowierungen. Es hätte mir persönlich auch gereicht, wenn er ein normaler Typ wäre, der einfach Nazi wäre ohne diese ganzen Zusatz-Accessoires. Der Autor wollte den Konflikt wohl sehr deutlich machen.. [aber Hey, ich habe in meiner Klasse Nazis sitzen, die normal aussehen]

5. Auf der Rückseite des Buches steht -VOLLER POESIE-
Calvin sagt: ,,Ich denke an dich, wenn ich es mir zu Hause selber mache. Da ist ein Bild in meinem Kopf von dir, wie du nackt in dieser Steinwüste stehst.''
Ey komm, nicht euer ernst. Ich fand das Buch ja allgemein nicht so poetisch, aber das hat ja alles getoppt.




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